Latein

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Non quia difficilia sunt non audemus, sed quia non audemus difficilia sunt. – Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig.

                           Lucius Annaeus Seneca (ca. 5 v. Chr.–65 n. Chr.),
römischer Philosoph und Politiker

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Auf Zeitreise mit dem Fach Latein

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, durch die Zeit reisen zu können?

Unmöglich? – Keineswegs! Denn alle, die sich an unserer Schule für Latein entscheiden, erhalten mit der Wahl des Faches eine Einladung zu einer Reise in die Welt der Antike:

Auf unserer Entdeckungstour lernen wir Römer und Griechen aus einer längst vergangenen Zeit kennen – die Menschen der antiken Welt – und erfahren, wie sie gelebt haben, was sie gefühlt und gedacht haben.

Bedeutung der Antike in unserer Gegenwart

Dabei werden wir vielleicht überrascht sein, wenn wir feststellen, dass diese Leute uns teilweise verblüffend ähnlich waren, teilweise aber auch sehr fremd. Auf jeden Fall werden wir jedoch erkennen, dass das, was die Römer und Griechen in der Antike geleistet haben, in vielen Bereichen bis in die Gegenwart fortwirkt.

Latein am IKG

Wie alle Reisenden nehmen wir natürlich auch jede Menge interessanter Eindrücke mit nach Hause: Uns wird bewusst, welche Zusammenhänge zwischen der Antike und der Moderne bestehen, und wir werden durch den Lateinunterricht zu Weltoffenheit und einem vorurteilsfreien Umgang mit anderen Kulturkreisen erzogen.

Ein paar Elemente aus dem Lateinunterricht liegen unserer Fachschaft besonders am Herzen. Diese werden im Folgenden angesprochen, wobei auch Experten aus der lateinischen Welt zu Wort kommen werden.

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Latein – zeitlos aktuelle Themen

Im Mittelpunkt des Lateinunterrichts steht die Welt der Römer, insbesondere die Zeit des ersten vorchristlichen Jahrhunderts sowie die frühe Kaiserzeit. Wir behandeln zudem Texte aus verschiedenen Epochen – von der Spätantike über das Mittelalter bis hin zur Neuzeit. Mythologie und Kunst sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Unterrichts und dürfen nicht fehlen, da die Römer und Griechen in diesen Bereichen Wichtiges für die europäische Kultur geschaffen haben: Ihre Werke setzen Standards von zeitloser Gültigkeit.

Die Vorstellung, dass man am Beispiel der Geschichte lernen sollte und es wichtig ist, sich mit Traditionen und Entwicklungen der Vergangenheit zu beschäftigen, fasste der römische Staatsmann und Philosoph Marcus Tullius Cicero (106–43 v. Chr.) einst in folgende Worte:
»Non enim illa quae futura sunt subito exsistunt, sed est traductio temporis nihil novi efficientis et primum quidque replicantis. – Die Zukunft kommt nicht plötzlich, sondern ist nur die Wiederholung dessen, was bereits geschehen ist.«

Latein – Lernen mit System

Latein ist – übrigens wie das Deutsche – eine formenreiche, aber auch sehr systematische Sprache: Wenn wir die Sprache im Unterricht lernen, setzen wir uns eingehend damit auseinander, wie Sprachen an sich funktionieren. Wir werfen gewissermaßen einen Blick »hinter die Kulissen« einer Sprache. Im Gegensatz zu den modernen Fremdsprachen findet der Lateinunterricht in der Unterrichtssprache Deutsch statt.

Zu dem Thema »Was erscheint uns als schwierig?« schrieb der Philosoph Lucius Annaeus Seneca (ca. 5 v. Chr.–65 n. Chr.) einmal:

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Non quia difficilia sunt non audemus, sed quia non audemus difficilia sunt. 

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig

Philosoph Lucius Annaeus Seneca

Also keine Angst vor dem Unbekannten! Die lateinische Sprache ist bei konstanter Arbeit und regelmäßiger Vorbereitung genauso gut zu meistern wie jede andere Fremdsprache auch.

Latein – eine sehr lebendige Sprache

Latein wird heutzutage von niemandem mehr als Muttersprache erlernt, »tot« ist es deswegen jedoch nicht. Im Gegenteil: Das Lateinische lebt in romanischen Sprachen wie Französisch, Spanisch bzw. Italienisch fort. Dies liegt daran, dass sich diese Sprachen aus dem Lateinischen entwickelt haben. Im Lateinunterricht erwerben wir somit wertvolles Wissen in den Bereichen Wortschatz und Grammatik, das uns in anderen Sprachen zugutekommt.

Doch nicht nur in anderen Fremdsprachen, sondern auch im Deutschen verbirgt sich sehr viel Lateinisches. So lernen wir durch den Lateinunterricht mit einer großen Zahl von Fremdwörtern sicher umzugehen. Die allermeisten Fremdwörter könnte man wahrscheinlich auch ohne Lateinkenntnisse verstehen. Doch wer das lateinische Ursprungswort kennt, hat oft einen viel besseren Einblick in die »eigentliche« Bedeutung des Fremdwortes.

Hierzu zwei Beispiele:

interessant ist etwas, bei dem ich (geistig) dabei bin
lateinisch: inter-esse = dabei sein

kursiv ist eine Schrift, bei der die Buchstaben zu laufen scheinen
lateinisch: currere = laufen

Dass ein sicherer Umgang mit Sprache sich auf die Entwicklung der Persönlichkeit auswirkt, erkannte bereits der oben erwähnte Philosoph Lucius Annaeus Seneca, als er schrieb:

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Oratio cultus animi est.
Die Sprache ist das Kleid der Seele.

Lucius Annaeus Seneca

Zusammengefasst lässt sich daher sagen: Im Lateinunterricht begeben wir uns auf eine spannende Reise, die sich in vielerlei Hinsicht lohnt und von der wir mit interessanten Erfahrungen – und reich beschenkt! – zurückkommen.

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