WAHNSINN HAUPTPLATZ - Hintergründe und Abgründe eines gescheiterten Projekts
Ein satirisches Theaterstück am IKG brachte am Lumpigen Donnerstag Licht ins Dunkel
Wer weiß wirklich, was die Stadtverwaltung dazu motiviert hat, den umstrittenen Umbau des Hauptplatzes zu betreiben? Die hartnäckigen Recherchen des Q12-Theaterkurses sind dieser Frage auf den Grund gegangen gegangen und bei dem israelischen Satiriker Ephraim Kishon fündig geworden: Der Geistesgestörte Kasimir Blaumilch ist dem Sanatorium entlaufen und hat einen pneumatischen Drillbohrer entwendet, um damit die Straßen der Altstadt aufzureißen!
Als der Verkehr zusammenbricht, herrscht das Chaos. Polizei und Politik sind alarmiert, Behörden und Ämter schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu und streiten um die Kompetenzen.
Schließlich treibt das städtische Planungsamt die Bauarbeiten energisch aber planlos voran. Als die Wahrheit schließlich ans Licht kommt, ist es zu spät: Die Salzgasse ist bereits der Länge nach aufgerissen, und während im Rathaus noch um die Verantwortlichkeiten gestritten wird, strömen die Wasser des Lechs in die Gräben und überfluten den Hauptplatz. Doch die Politik weiß sich Rat: Mit einer feierlichen Rede eröffnet der Bürgermeister den Blaumilch-Kanal und rühmt "Landsberg im Lech" als Bayern-Venedig. Alles nur ausgedacht? Keineswegs. Vielmehr eine polemische Posse auf Bürokratie und Politarroganz, die bei den Aufführungen in der IKG-Aula am Lumpigen Donnerstag bei den Mittel- und Oberstufenschülern für große Heiterkeit sorgte. Schon am Abend zuvor überzeugten die zum Teil brillanten jungen Schauspieler das öffentliche Publikum, wobei das herrliche Bühnenbild mit Originalaufnahmen vom Landsberger Hauptplatzumbau das seine dazu beitrug.