"In Flanders fields the poppies blow between the crosses, row on row ..."
Mit diesen Zeilen beginnt wohl eines der bekanntesten Gedichte des Ersten Weltkriegs. Der kanadische Arzt und Dichter John McCrae verfasste es 1915 während seines Militärdienstes in Flandern aus Trauer über einen gefallenen Kameraden. Für einige interessierte Jugendliche füllten sich die "poppies" / Mohnblumen im Laufe einer Geschichtsexkursion immer mehr mit Inhalt.
In der letzten Juliwoche 2015 begaben sich 26 Schülerinnen und Schüler des Ignaz-Kögler-Gymnasiums, die in der 9., 10. und 11. Jahrgangsstufe in Geschichte in Deutsch und Englisch unterrichtet werden, auf eine Exkursion, die erst nach 2700 km wieder in Landsberg enden sollte. Mit ihren Geschichtslehrern Ingrid Fischer und Ferdinand Höng bereisten sie in sechs Tagen Frankreich, Belgien und England, um an historischen Stätten ihre Kenntnisse über den Ersten Weltkrieg zu vertiefen. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf die britische Perspektive gelegt werden.
Erste Station war der Hartmannsweilerkopf nahe Colmar in den französischen Vogesen. Dort erfuhren sie auf einer geführten Wanderung über das Schicksal der deutschen und französischen Soldaten, die in ihren Gräben und Unterständen nicht nur zu überleben versuchten, sondern trotz der Grausamkeit des Krieges auch immer wieder Zeichen gegenseitigen Respekts und Menschlichkeit zeigten. Am zweiten Tag ging es weiter nach Belgien. Im Westen des Landes, in der Windhoek, hatten sie die Möglichkeit, die noch erhaltenen Schützengräben von Diksmuide bei Ypern zu begehen. Bei der Besichtigung des so genannten Totengangs bekam John McCraes berühmtes Gedicht „In Flanders Fields the poppies blow …“ eine neue Bedeutung, als sie nun selbst die Mohnblumen auf den Feldern blühen sahen. Jäh zerstörten die Giftgasangriffe von 1915 diese symbolträchtige Mohnblumenidylle.
Dem Motiv der Poppies begegneten ihnen wiederholt bei ihren weiteren Zielen in Belgien: dem beeindruckenden Museum „In Flanders Fields“ in Ypern – ein Muss für jeden, der sich mit dem „Great War“ auseinandersetzen will - , dem Menenpoort, einem Gedenktor ebenfalls in Ypern, das heute noch hohe Symbolkraft für die Gedenkarbeit in der belgischen und britischen Bevölkerung hat, und der britischen Militärbegräbnisstätte Tyne Cot.
Nach zwei Tagen Geschichte vor Ort auf den flandrischen Schlachtfeldern setzten die Schüler mit ihren Lehrkräften von Calais nach Dover über und fuhren nach London, wo sie im New London Theatre das Musical „War Horse“ besuchten. Alle waren beeindruckt von dem Theaterstück, in dem die Thematik ‚Erster Weltkrieg‘ in einem grandiosen Facettenreichtum dramaturgisch umsetzt wird.
Mit einem Besuch im „Imperial War Museum“ in der britischen Hauptstadt schloss die Gruppe ihre Spurensuche ab. Dr. Matthias Strohn, Militärhistoriker der Royal Academy Sandhurst, ließ sie an seinem umfangreichen Wissen über den Ersten Weltkrieg teilhaben, führte durch die „First World War Galleries“ und stand im Anschluss für die zahlreichen Fragen unserer Schüler zur Verfügung.
Reich an unterschiedlichsten Eindrücken und ausgestattet mit einer ansehnlichen Erweiterung ihres Wissens über den „Great War“ kehrten sie nach Landsberg zurück – eine unvergessliche Reise war zu Ende.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die uns dabei unterstützt haben, im Besonderen auch der Sparkasse Landsberg-Dießen.
Ein Bericht zur Exkursion aus Schülersicht findet sich hier .