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Der Nahostkonflikt aus der Nähe betrachtet

Der pensionierte Lehrer Ilan Katz aus Israel gibt Oberstufenschülerinnen und -schülern des Ignaz-Kögler-Gymnasiums Einblicke in den Alltag seines Landes und die gegenwärtige politische Lage in Nahost

Am Freitag, den 10. Februar 2017, stand für zwei Geschichtskurse der Q12 des Ignaz-Kögler-Gymnasiums anstelle der gewohnten Doppelstunde Geschichte ein Vortrag über den Nahostkonflikt auf dem Programm. Zum zweiten Mal konnten wir als Referenten den pensionierten Lehrer Ilan Katz aus Israel begrüßen, der sich gern bereit erklärt hat, an unserer Schule auch dieses Jahr wieder im Rahmen eines Vortrags Einblicke in den Alltag Israels und die gegenwärtige politische Lage in Nahost zu geben.
Ilan Katz wohnt in der Kleinstadt Ma‘alot im Norden Israels, nicht weit von der libanesischen Grenze entfernt. Er war über 35 Jahre als Lehrer für Geschichte und Sozialkunde tätig. Seit seiner Pensionierung widmet er sich verstärkt Jugendaustauschprogrammen zwischen Israel und Deutschland. Im Raum Landsberg / Kaufering arbeitet er dabei mit Gabriele Triebel zusammen, über die auch der erste Kontakt zustande kam.
Seinen Vortrag eröffnete der verheiratete Vater von drei Kindern mit einem sehr offenen Einblick in seine ganz private Lebensgeschichte, erzählte von der Enteignung und der Flucht seiner Eltern aus dem sog. "Dritten Reich" und von dem harten Neuanfang im neuen Staat Israel. Dabei schlug er den Bogen zur großen Frage der staatlichen Identität Israels heute und einer Gesellschaft, die sich primär als jüdisch definiert. Mit viel Empathie und Verständnis für die Situation der Palästinenser und insbesondere der arabischen Israelis, die dort keine eigene Identität entwickeln können, vermittelte er so den Kollegiaten ein Bild von der Zerrissenheit Israels und die Komplexität der Suche nach einer friedlichen Koexistenz.
Die Schüler und Schülerinnen folgten aufmerksam dem Vortrag, was nicht zuletzt auch daran lag, dass Ilan Katz bei aller Ernsthaftigkeit des Themas mit einer großen Portion Humor und Selbstironie auch die oft kurios wirkenden Eigentümlichkeiten des alltäglichen Lebens in Israel darstellte und so den Kollegiaten schnell jede Scheu nahm, auch eigene, kritische Fragen zu stellen.
 

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