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Bewegende Begegnungen

Geschichtsschülerinnen und -schüler treffen Zeitzeugen des KZ-Kaufering im Rahmen der Ausstellung "Sie gaben uns wieder Hoffnung" im Neuen Stadtmuseum Landsberg

DSCN1579HP.JPGGebannt lauschten die jungen Zuhörer, als Abba Naor von seiner Kindheit im litauischen Kaunas berichtete, die überschattet war von den Erfahrungen durch die deutsche Besatzung und das Leben im Ghetto Kaunas. Der Zeitzeuge verstand es, die Zuhörer durch seine Worte und eindrucksvollen Bilder zu fesseln. Die Schülerinnen und Schüler waren tief beeindruckt von diesem Mann, der in hohem Alter das unermessliche Leid, das er erdulden musste, immer wieder durchlebt, um der jungen Generation so lange er kann aus erster Hand über sein Schicksal und das Schicksal der Juden im Dritten Reich zu erzählen.

 Am 2. Mai 2013 hatten Schülerinnen und Schüler der Q11 Gelegenheit, mit Herrn Naor ins Gespräch zu kommen. 1944 wurde er als jüdisch-litauischer Jugendlicher ins KZ Dachau deportiert, musste dann in den Lagern Utting und Kaufering arbeiten. Von 60 000 jüdischen Kindern überlebten 350 den Holocaust, davon 150 in den Außenlagern von Dachau – eines davon war Abba Naor.DSCN1577_HP.JPG
Ort der Veranstaltung war das Neue Stadtmuseum, das mit seiner aktuellen Ausstellung "Sie gaben uns wieder Hoffnung" den Rahmen bildete. Mit dieser beschäftigte sich bei ihrem Besuch einige Tage später noch einmal die bilinguale Geschichtsklasse der 9. Jahrgangsstufe intensiv. Fotos, Texttafeln, von Häftlingen gemalte Bilder und audiovisuelle Stationen bilden das abwechslungsreiche Material, das dem Besucher die Lebensgeschichte von sieben Jüdinnen vorstellt, die zwischen Dezember 1944 und Februar 1945 ihre Kinder im Lager Kaufering I zur Welt brachten. Die englische Version der Texte dieser empfehlenswerten Ausstellung bot der bilingualen Lerngruppe eine ideale Voraussetzung, Material über das “Wunder von Kaufering“ auch in Englisch zu sammeln.

Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung „Sie gaben uns wieder Hoffnung“ war am 8. Mai 2013 zudem die Vorführung der ARD-Dokumentation „Geboren im KZ“ im Stadttheater Landsberg, die ebenfalls von Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen des IKG besucht wurde. Der Film, der auf internationalen Filmfestivals lief und bereits ausgezeichnet wurde, verbindet geschickt historische Fakten und persönliches Erleben. Eva Gruberová, die Filmautorin, die auch das gleichnamige Buch schrieb und eine der Kuratorinnen der Ausstellung „Sie gaben uns wieder Hoffnung“ ist, nahm am Podiumsgespräch teil. Sie berichtete von den bewegenden Gesprächen mit Eva Fleischmannová und Miriam Rosenthal, den beiden Müttern, deren Leben und Überleben im Film behandelt werden. Ebenfalls anwesend war der Zeitzeuge Uri Chanoch, der als Jugendlicher im Lager Kaufering I arbeiten musste und nach eigenen Angaben erst 2010, also lange nach Kriegsende von den jüdischen Babys, die in der Gefangenschaft geboren wurden, erfuhr.
 

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