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Eine lange Reise oder Warum man Stofftiere aus Mülltonnen holen sollte

Judit Müller gewinnt den 1. Preis beim Geschichtenwettbewerb "Meine schönste Weihnachtsgeschichte"

Das Mädchen war vor dem Schaufenster des Spielwarenladens stehen geblieben. "Schau mal, Mama, was es da gibt!" Ihre Stimme wehte zart über den weihnachtlich geschmückten Platz ...Auf der anderen Seite der Erde, irgendwo in einer chinesischen Firma, fiel eine Kiste mit Stofftieren zu Boden ...

MüllerJuditHP.JPGEs sind diese ausdrucksstarken Bilder, die schon mit den ersten Zeilen auftauchen und nachvollziehen lassen, warum Judit Müller, Q11, mit ihrer knapp fünfseitigen Erzählung auch die Jury des Geschichtenwettbewerbs "Meine schönste Weihnachtsgeschichte" überzeugen konnte. Die Handlung ist so einfach wie zauberhaft: Eine mittellose, alleinerziehende Mutter wünscht sich nichts sehnlicher als ihrer kleinen Tochter ein Kuscheltier zu Weihnachten zu schenken  und was eingangs noch ganz und gar unmöglich schien, geht am Ende durch die menschlich mitfühlende Aufmerksamkeit eines Fremden in Erfüllung. Eine echte Weihnachtsgeschichte, die man gerne liest, wenn draußen die Schneeflocken tanzen ...

Beeindruckt vom literarischen Erfolg ihrer Schülerin lud Schulleiterin Ursula Triller Judit Müller zu einer kleinen Ehrung in ihr Büro ein und überreichte der strahlenden Hauptgewinnerin neben einem Geschenk der Schule die Siegerurkunde. In gemütlicher Plauderrunde, zu der sich auch Judits Deutschlehrerin Gabriele Götz-Rechenberger gesellte, verriet Judit, dass sie "eigentlich schon immer geschrieben" habe, wobei es dabei längst nicht nur zauberhaft gemütvoll zugehe. Ihre Geschichten könnten mitunter recht skurril sein und hätten auch schon mal ihre Deutschlehrer etwas ratlos werden lassen. "Das Beeindruckende an Judit aber ist für mich, dass sie sich durch Kritik nicht entmutigen lässt, sondern diese konstruktiv zu verarbeiten weiß", wirft dabei Gabriele  Götz-Rechenberger anerkennend ein.

GeschenkübergabeHP.JPG Neben Erzählungen schreibt die Oberstufenschülerin auch Gedichte, von denen erst jüngst eins in einer Anthologie veröffentlicht worden ist. Und was möchte sie einmal beruflich machen? "Am liebsten natürlich als Autorin arbeiten", meint sie. Aber das ist Zukunftsmusik. Jetzt ist sie erst einmal gespannt auf die anstehende Preisverleihung im Rahmen eines weihnachtlichen Literaturabends auf Schloss Rudolfshausen in Holzhausen-Igling, wo sie die Autorin und Kultur-Mentorin Helene Walterskirchen, die den Wettbewerb zur Förderung von Nachwuchstalenten ausgelobt hat, persönlich kennenlernen und zusammen mit den anderen Preisträgern einem interessierten Publikum ihre Geschichte vorlesen wird. "Und was machst du mit den 1000,--€ Preisgeld?", erkundigt sich Ursula Triller neugierig. Aber darüber hat sich Judit noch nicht ganz so viele Gedanken gemacht. Auf jeden Fall möchte sie sich den Wunsch nach einem eigenen Fotoapparat erfüllen; bislang teilte sie sich einen mit ihrem Bruder. Und der Rest des Geldes wird vermutlich erst einmal gespart, "für den Führerschein oder so".

Wer Judits "schönste Weihnachtsgeschichte" aus ihrem eigenen Mund hören möchte, hat dazu auf dem IKG-Weihnachtsbazar am 20. Dezember Gelegenheit. Man sollte sie sich nicht entgehen lassen. 

 

 

 

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