Was ist drin im Lebensmittel?!
bcp-Kurs der Q11 beim Genetik-Praktikum in Memmingen
Man kann sich ja nicht immer ganz sicher sein, ob in der Rindersalami tatsächlich auch Rind ist, oder ob man es eher mit Schwein oder Pferd zu tun hat. Wer dies herausfinden will, der muss dies mit Hilfe einer Genisolierung, anschließender PCR (Polymerase Chain Reaction) und Gelelektrophorese tun. Und das machte denn auch der Kurs des biologisch-chemischen Praktikums der Q11 von Jan Kolditz, der im Genetik-Labor des Bernhard-Striegel-Gymansiums in Memmingen die beschriebenen Arbeitsschritte selbst durchführte.
Mit im Gepäck der Schüler: Verarbeitete Fleischproben aus verschiedensten Lebensmitteln. Unter anderem sollten Weißwürste von einheimischen Metzgern, Rindersalamis und Fleisch von Burgern untersucht werden. Die erste Aufgabe bestand in der Isolierung der DNA aus den Proben. Dies ist nur bei penipler Einhaltung der Vorschrifte möglich. Mehrere Male mussten die Schüler winzige Volumina klarer, farbloser Lösungen von einem in das andere Gefäß pipettieren, immer mit dem Risiko, dass ein einziger Fehler die gesamte Arbeit zunichte machen kann.
Im Anschluss kamen die DNA-Lösungen in den Thermocycler. Dort findet die PCR statt, bei der aus den wenigen DNA-Molekülen Milliarden von Kopien erzeugt werden, mit denen es erst möglich ist, eine sichtbare Auswertung zu erzielen. Im letzten Arbeitsschritt wurden diese Kopien angefärbt und in der Gelelektrophorese aufgetrennt. Nur wenn auch das zuvor vermutete Tier tatsächlich im Lebensmittel vorhanden war, kam es zu einer sichtbaren Bande im UV-Licht.
Große Überraschungen blieben diesmal aus. In der Weißwurst wurden Schwein und Rind nachgewiesen, genauso wie im Hackfleisch des Burgers. Lediglich in der Rindersalami war neben Rindfleisch auch Schweinefleisch enthalten, was aber auch gesetzlich so erlaubt ist. Vielleicht haben die Lebensmittelskandale in letzter Zeit ja doch bei den Produzenten etwas bewirkt. Sicherheitshalber gab es auf dem Weg nach Hause aber dennoch ein vegetarisches Eis.