Die Schulimkerei
Bienen an der Schule
Ostern 2010 war es so weit: Insgesamt 200.000 Bienen sind auf dem Gelände des IKG eingezogen. Das P-Seminar "Die Einrichtung einer Schulimkerei und die Vermarktung von Bienenprodukten am Ignaz-Kögler-Gymnasium" bei Herrn Kolditz hatte bis zu diesem Zeitpunkt unzählige Vorarbeiten geleistet.
Die Planung sah ursprünglich vor, dass die Völker auf dem Schuldach aufgestellt würden. Genehmigungen wurden bei der Schulleitung und schließlich beim Landratsamt eingeholt. Doch alles nutzte nichts: Die Statik des Auladaches war für das Gewicht des Schuppens zu schwach. Alle Planungen mussten somit von Neuem beginnen.
Doch die zusätzliche Arbeit hat sich gelohnt. Auf dem Gelände des IKG wurde ein Platz gefunden, auf dem die Bienen geschützt (Bienen vor Schülern und Schüler vor Bienen) aufgestellt werden konnten. Vor allem aber konnte der als Materiallager dienende Schuppen aufgestellt werden, nachdem zuvor die Fundamente von den Schülern selbst gebohrt und mit Beton ausgegossen wurden. Die Schulimkerei ist zu einem kleinen Schmuckstück der Schule geworden.
Die Verwirklichung der Schulimkerei war nur möglich, da eine Reihe von Sponsoren das Projekt unterstüzten. Die Firma Baufritz aus Erkheim baute den Schuppen für das Imkereimaterial, die Baumschule Wörlein aus Dießen spendete Gehölze für die Bepflanzung und der Mietpark Landsberg stellte den Erdbohrer für die Fundamente zur Verfügung. Der Förderverein unserer Schule sowie der Landkreis Landsberg unterstützten das Projekt finanziell. Allen Unterstützern sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt!
Das erste Bienenjahr stellte die jungen Imker gleich vor einige Herausforderungen. Der Mai, der in unserer Region eigentlich der ertragreichste Honigmonat ist, war komplett verregnet. Glücklicherweise war das Wetter im Juni und Juli aber deutlich besser, so dass einige Kübel Honig geerntet werden konnten.
Seit dem Schuljahr 2010/11 beschäftigt sich das W-Seminar "Honigbiene" mit der Biologie der Biene und der Imkerei. Die Schüler beschäftigen sich dabei mit speziellen Themen wie Königinnenzucht, Varroabehandlung oder die Wirtschlichkeit der Kleinimkereien. Ab dem Schuljahr 2011/12 soll es einen Wahlkurs Schulimkerei geben, der von Schülern aller Jahrgangsstufen besucht werden kann.
Aus pädagogischer Sicht bietet eine Schulimkerei viele Vorteile:
- Die Schulimkerei ist ein Programm für überwiegend praktischen, handlungsorientierten Unterricht. Lernen durch Tun ist hier die Devise!
- Die Schulimkerei ermöglicht jungen Menschen Kontakt zu lebenden Tieren.
- Das Programm erfordert und lehrt Respekt im Umgang mit Tieren. Bienen sind keine Streicheltiere, sie sind aber bei sachgemäßem Umgang gut zu handhaben.
- Die Schulimkerei eröffnet einen weitreichenden Kontakt zur Natur! Bienen leben in einem strengen Jahresrhythmus und lassen deshalb die Jahreszeiten mit Wetter und Pflanzenwelt intensiv miterleben.
- Der Umgang mit Bienen fördert Verantwortungsbewusstsein: erfolgreiche Bienenhaltung erfordert vorausschauendes Planen, Durchhaltevermögen und Sorgfalt.
- Bienen tragen in hohem Maß zur Bestäubung der bunt blühenden Pflanzen bei. Die Bienenschule stellt deshalb verschiedene Versuche vor, die den hohen ökologischen Wert der Bienen erfahren lassen.
- Wer Bienen hält, kann Honig ernten! Ein selbst erwirtschaftetes Lebensmittel vermittelt Achtung vor Nahrungsmitteln.
- Das Projekt "Bienen an der Schule" ermöglicht einen Einblick in das Berufsfeld Landwirtschaft, besonders in den Beruf Tierwirt, Bereich Bienenhaltung.
- Und schließlich: ein Bienenvolk glücklich durch´s Jahr bringen ist ein großes Erfolgserlebnis - ein Gewinn für jede Schülerin, für jeden Schüler!
Weitere Fotos von der Schulimkerei gibt es hier.